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RSSPrint

5. Stele: Das Relief

 

Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort

„Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“, so sang Martin Luther. Die Reformation bedeutete einen Aufbruch zum Wort Gottes, zur Bibel.

Jeder Gläubige sollte die Möglichkeit haben, selber die Bibel zu lesen und sich ein eigenes kritisches Urteil zu bilden. Es sollten nicht mehr kirchliche Hierarchien entscheiden, was wahr ist, sondern der mündige Gläubige. Dadurch rückte die Predigt in das Zentrum der Gottesdienste.

In der Matthäusgemeinde tragen wir dieser reformatorischen Tradition Rechnung, indem wir regelmäßig Gemeindeseminare veranstalten, die der theologischen Anregung und Auseinandersetzung dienen. In unseren Gottesdiensten bemühen wir uns um eine zeitgemäße, ansprechende Bibelauslegung.

Jesus bediente sich der Lehrform des Gleichnisses, um abstrakte Gedanken zu verbildlichen. So konnten die Menschen die Lehre Jesu im Kopf und im Herzen behalten. Am Gemeindehaus befindet sich das Relief des Bildhauers August Rhades (1886–1979) mit dem Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen. Es steht im Neuen Testament im Matthäus-Evangelium im Kapitel 25, die Verse 1 bis 13.

Im Relief wird der 13. Vers zitiert: »Wachet, denn ihr wisset weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird.« Auf ihrem Weg dem Bräutigam entgegen nehmen die fünf klugen Jungfrauen Öl für ihre Lampen mit – für den Fall, dass sich seine Ankunft verzögert. Die fünf törichten Jungfrauen nehmen kein Öl mit: Sie sind darum für eine
späte Ankunft des Bräutigams nicht gerüstet. Mit der Ankunft des Bräutigams ist das plötzliche Kommen des Reiches Gottes gemeint.

Der Bildhauer Rhades wohnte eine Zeit lang in Steglitz. Seine frühen Werke findet man an der Steglitzer Markuskirche und in der Kirche in Südende. Eines seiner bekanntesten Werke ist die ›Mutter Heimat‹ beim sowjetischen Ehrenmal in Treptow.

Das Relief ist der einzige äußere Schmuck am Gemeindehaus und darum umso augenfälliger.

Letzte Änderung am: 18.03.2023