„Nun freut euch, liebe Christen g’mein“, so erklingt es in einem der berühmtesten Lieder von Martin Luther. Der Gemeinschaftsaspekt stand in der Reformation von Anfang an im Vordergrund.
Die heutige Christengemeinde in Matthäus versammelt sich in Kirche und Gemeindehaus. Das u-förmige Gebäude des Gemeindehauses richtet sich an der neugotischen Kirche von 1880 aus. Ein bis zum Dachgesims reichender Durchgang verbindet den Innenhof mit der Schloßstraße. 1930 wurde das Matthäusgemeindehaus fertig gestellt. Architekten waren Professor Otto Rudolf Salvisberg und Rudolf W. Reichel. Zusammen mit dem alten Pfarrhaus steht das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz.
Von der Kirche aus betrachtet sieht man auf der linken Seite den schlichten Wohn- und Verwaltungstrakt. Rechts wird der repräsentative Teil mit dem Gemeindesaal durch die großen Fenster und den sichtbaren Eingang betont. Im Saaltrakt erhielt jeder der vier Pfarrer einen eigenen Konfirmandenraum. Der Gemeindesaal besaß neben einem Filmvorführraum sogar eine Orgel. Auch die Diakonie erhielt eigene Räume im Verwaltungstrakt: im Keller eine Lebensmittelausgabe und eine Kleiderkammer, im 1. Obergeschoss eine Schwesternstation für die beiden Matthäus-Diakonissen.
Im 2. Weltkrieg dienten die Gemeinderäume von 1943 bis 1944 als Reservelazarett. Das ist noch anhand der Kreise an den Außenwänden zu erkennen. Nach dem 2. Weltkrieg fanden hier die ersten Unterrichtsstunden der neu gegründeten Evangelischen Schule Steglitz statt, später die Eltern-Kind-Gruppen und der Miniclub.
Für einen Kindergarten reichte der Platz nicht aus. Zunächst befand er sich in der Birkbuschstraße und bezog 1966 einen Neubau in der Schützenstraße, der 2016/2017 energetisch saniert worden ist.
In der Matthäusgemeinde gibt es auch heute zahlreiche Aktivitäten, die der Gemeinschaft dienen, seien es kulturelle, diakonische, pädagogische oder spirituelle Angebote.